Pssst! Wussten Sie schon, wie banc erfunden wurde?

Eigens für die Unibibliothek Freiburg entwickelt, heute erfolgreich in Serie: Das Loungemöbel-System banc ist innerhalb kürzester Zeit entstanden. Geschadet hat es ihm nicht – ganz im Gegenteil.

Veraltete Haustechnik, bauliche Mängel und ein hoher Energieverbrauch – das waren die Gründe für den Beschluss einer grundlegenden Sanierung der 1978 eröffneten Universitätsbibliothek Freiburg. Zu diesem Zeitpunkt war Brunner bereits langjähriger Möbellieferant der Universität. Als in diesem Zusammenhang 2006 die Sanierungsausschreibung vorlag, hatte Brunner kein passendes Produkt für die Innenausstattung der neuen Bibliothek vorliegen.

Damit wollte sich Philip Brunner, Leiter des Vertriebs, nicht zufriedengeben. In ihm reifte die Idee, ein völlig neues, exakt auf die Bedürfnisse der Unibibliothek zugeschnittenes Produkt zu entwerfen. Es sollte modular, langlebig und leicht zu reinigen sein. Für die Entwicklung blieb allerdings kaum Zeit. Doch der Grundgedanke zum Loungemöbel-System banc war geboren. Eine große Herausforderung – und eine große Chance.

Ein gutes System – durch die banc.

Genau die richtigen Arbeitsvoraussetzungen für das Designer-Duo jehs+laub. Ziel der mehrfach ausge-zeichneten Designer war es, ein System zu entwickeln, das über einen langen Zeitraum Bestand hat. „Uns war sofort klar, dass wir sehr vielseitige Möbel entwickeln mussten, um die verschiedenen Orte innerhalb der Bibliothek mit ihren unterschiedlichen Funktionen zu bespielen“, erinnert sich Jürgen Laub.* „Ausgangspunkt für uns war die archaische Bank, die dem Produkt auch einen Namen gab“, fügt Markus Jehs hinzu. „Jeder kennt und versteht sie. Mit entsprechenden Modulen lässt sich das Konzept dann an die unterschiedlichsten Anforderungen anpassen.“

Die Idee ist im Grundsatz ebenso einfach wie bestechend: Das Basis-Element ist ein stabiles, U-förmiges Untergestell aus Aluminium. Darauf können –je nach Bedarf – Kissen und Sitzelemente in drei verschiedenen Rückenhöhen angebracht werden. Ausgehend davon wurden weitere Elemente entwickelt, wie Sessel, Bartheken und Beistelltische.

Alles sollte dünn, leicht und ganz selbstverständlich aussehen, aber dem Massenbetrieb einer Bibliothek standhalten.

JÜRGEN LAUB ÜBER DESIGNPROZESSE

Das Ergebnis überzeugte am Ende durch seine Modularität und sein schlichtes Design so sehr, dass die leitenden Direktorin der Universitätsbibliothek, Dr. Antje Kellersohn, von kritischen Stimmen gefragt wurde, ob denn die Bibliothek am Ende nicht zu luxuriös ausgestattet sei. „Wir haben immer auf Nachhaltigkeit geschaut“, erinnert sie sich und ergänzt: „Das gelingt bei unserem Massenbetrieb rund um die Uhr und an allen Tagen der Woche nur mit hochwertigem Mobiliar.“ Neben der flexiblen Nutzungsmöglichkeit war das übergeordnete Ziel der Bibliotheksleitung, einen optimalen Lernort für die Studierenden zu schaffen. Integrierte Steckdosen und ergonomisches Sitzen waren daher zwei weitere Voraussetzung, die banc zu erfüllen hatte.

Am Ende wurden diese Ziele sogar noch übertroffen: Aus einer maßgeschneiderten Sonderlösung wurde das erfolgreiche Serienprodukt und modulare Loungmöbel-System banc. Philip Brunner ist zufrieden: „Es gibt Firmen, die brauchen für die Entwicklung eines solchen Produkts bis zu zwei Jahre. Wir haben es in sechs Monaten geschafft.“* Für ihn ist banc ein Paradebeispiel dafür, wie bei Brunner mit Kreativität, Flexibilität und vor allem Überzeugung Erfolgsgeschichte geschrieben wird: „Das ist eine tolle Leistung, die nur möglich war, weil jeder an den Auftrag geglaubt hat.“